Süße Puppenkleidung nähen

Süße Puppenkleidung nähen
Süße Puppenkleidung nähen
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Kathrin Walther
7101

Sachbuch-Couch Rezension vonNov 2021

Wissen

Für Fortgeschrittene und Näher mit schon einigen fertiggestellten Projekten reichen die Informationen vollkommen aus, dazu tragen die kleinschrittigen und gut bebilderten Anleitungen bei. Anfänger werden mit vielen Begriffen und Anweisungen überfordert sein, da Grundlagen vorausgesetzt werden und entsprechendes Wissen nicht mehr vermittelt wird.

Ausstattung

Die verschiedenen Projekte werden durch übersichtliche Fotos anschaulich dargestellt und erklärt, sodass sie leicht nachvollziehbar sind. Der beiliegende Schnittmusterbogen ist übersichtlich und durch die drei verschiedenen Größen und Hinweise zur Anpassung an andere Puppenformen kann für jede Puppe das passende Kleidungsstück entstehen.

Puppenkleidung für jede Jahreszeit

In fast allen Kinderzimmern kleiner Mädchen und auch einiger Jungen zieht irgendwann eine Puppe ein, die liebevoll umsorgt und bekuschelt wird. Damit es dem kleinen Spielgefährten auch gut geht, wird natürlich auch die passende Ausstattung benötigt, die vom Puppenwagen, über eine Badewanne bis hin zum gemütlichen Bett reichen kann. Ganz wichtig ist auf jeden Fall die richtige Kleidung für das Puppenbaby, schließlich soll sie im Winter nicht frieren und auch im Sommer für jedes Abenteuer gewappnet sein. Wie im eigenen Kleiderschrank auch, wollen die meisten Kinder für ihren Liebling eine große Auswahl an Pullovern, Kleidern und Co haben. Gut, wenn Mama, Papa, Oma oder Tante eine Nähmaschine haben und gerne nähen, sodass die Kleidungsvorstellungen genau umgesetzt werden können und für jede Puppenfigur gutsitzende Hosen, Pullover oder Kleider entstehen können!

Puppenkleidung nicht von der Stange

In Svenja Morbachs Buch „Minimode – Süße Puppenkleidung selber nähen“ dreht sich, wie es der Name schon sagt, alles um das Nähen für das Puppenbaby. In einem kurzen Vorwort gibt sie zunächst ein paar allgemeine Infos zu den Schnitten und wie sie konzipiert sind. Dabei erklärt sie, dass sich die Kleidung in drei verschiedenen Größen für Puppen von 32 bis 47 cm nähen lässt, dass sie so ausgelegt ist, dass auch kleine Kinder sie gut an- und ausziehen können und dass sie sich gut zum verarbeiten kleiner Stoffreste eignet. Anschließend geht es mit einer Übersicht über die jeweiligen Puppenmaße weiter, sodass direkt ersichtlich ist, welcher Schnitt für die eigene Puppe genommen und ob eventuell noch etwas in der Länge oder der Weite angepasst werden muss. Wie das funktioniert, wird auf der nächsten Seite erklärt. Zum Schluss der Einführung gibt es noch Hinweise zum benötigten Material sowie zu den Werkzeugen.

Als nächstes folgt mit „Frühling“ der erste Abschnitt der Schnittmuster. Für diese Jahreszeit finden sich neben einem Rock, einer Latzhose, einer Leggings und einer Sweatjacke auch passende Schuhe, sodass das Puppenmädchen oder der Puppenjunge einmal von Kopf bis Fuß eingekleidet werden können. Als nächstes folgen dann vier Schnitte für den Sommer, worunter sich auch zwei Kopfbedeckungen finden, bevor es mit dem Herbst und vier weiteren Schnitten weitergeht. Für den Winter gibt es dann noch einen warmen Mantel, einen Overall und eine Mütze. Auch an einen Rucksack wurde gedacht, sodass das Puppenkind seinen Schnuller oder sein Fläschchen selbst verstauen kann.

Anleitungen und Schnittbogen

Jeder der insgesamt 17 Schnitte wird in einer übersichtlichen Anleitung in mehreren Einzelschritten erklärt. Unter der Überschrift befindet sich zunächst eine Information zum Schwierigkeitsgrad, der sich in „ein Punkt“ (anfängertauglich), „zwei Punkte“ (braucht etwas Übung) und „drei Punkte“ (tricky, aber auch das schaffst du!) einteilt. Außerdem befinden sich an dieser Stelle noch Informationen zum benötigten Material und je nach Bedarf auch zum Zuschnitt, falls es dazu etwas Besonderes zu beachten gibt.

Eine Tabelle zum Stoffverbrauch hilft beim Einkaufen oder Heraussuchen eines passenden Stoffes, sodass das ausgewählte Stück nicht zu klein ist oder ungewollt ein großer Rest übrigbleibt.

Die Schritt-für-Schritt-Anleitungen führen dann gut nachvollziehbar durch das Projekt, sodass für geübte Näher keine Fragen offenbleiben. Zwar wird das Buch als „absolut anfängertauglich“ beschrieben und es finden sich auch nur zwei Anleitungen mit drei Punkten, doch werden schon einige Grundkenntnisse, Fachbegriffe und Materialkunde vorausgesetzt, sodass es sich bei dem Buch eher weniger um ein Einstiegswerk handelt. Wer bereits einiges genäht hat und beispielsweise weiß, was absteppen, rechts-auf-rechts oder versäubern bedeutet, sollte gut zurechtkommen. Andernfalls stellen die Kleidungsstücke doch eine Herausforderung dar. Auch wird an vielen Stellen von der Arbeit mit einer Overlock ausgegangen, welche bei Anfängern wahrscheinlich eher selten anzutreffen ist.

Gestaltung und Zubehör

Die Schnittmuster selbst befinden sich auf einem doppelseitigen Bogen und sind ohne Naht- und Saumzugabe. Da der Bogen in schwarz-weiß gedruckt wurde, werden die drei Größen durch verschiedene Linien kenntlich gemacht, die entweder durchgehend oder gestrichelt sind. Zwar gibt es ein paar Überschneidungen der Größen an manchen Stellen, dennoch lassen sich die Schnitte gut voneinander trennen.

Durch die vielen Fotos, einmal für die Anleitungen und einmal mit dem fertigen Projekt, kann man sich gut vorstellen, wie das fertige Kleidungsstück aussehen soll. Die Schnitte sind vielfältig, sodass das Püppchen mit den unterschiedlichsten Kleidungsstücken ausgestattet werden kann und abgesehen von Unterwäsche eigentlich keine Wünsche offenbleiben.

Durch einen Pullover, der auf dem Rücken mit Klett verschlossen wird oder die Verwendung von Druckknöpfen, können auch jüngere Kinder ihren Puppen die Kleidungsstücke gut an- und ausziehen.

Schön ist auch, dass viele Kleidungsstücke „geschlechtsneutral“ sind, sodass sie sich sowohl für kleine Puppenmädchen als auch -jungen eignen. Auch die Farb- und Musterwahl im Buch bietet eine willkommene Abwechslung zur Standardpuppenkleidung, die doch meist sehr rosa-pinklastig ist und zeigt, dass auch schlichte Farben mit ein wenig Deko tolle Ergebnisse liefern.

Fazit

„Süße Puppenkleidung nähen“ ist ein gelungenes Buch mit vielen abwechslungsreichen und kinderfreundlichen Schnitten für alle gängigen Puppengrößen, mit denen kleine Puppenmädchen und -jungen von ihren „Eltern“ das ganze Jahr hindurch passend gekleidet werden können. Die Schnitte sind so ausgelegt, dass sie sich einfach an -und ausziehen lassen und gut kombiniert werden können. Das Buch setzt jedoch schon ein gewisses Maß an Näherfahrung voraus, da viele Grundkenntnisse erforderlich sind, auf die nicht mehr näher eingegangen wird. Wer jedoch schon eine Weile näht, wird gut mit den kleinschrittigen und gut bebilderten Anleitungen zurechtkommen!

Süße Puppenkleidung nähen

Svenja Morbach, Edition Michael Fischer

Süße Puppenkleidung nähen

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