Royale Gärten

Wertung wird geladen
Carola Krauße-Reim
10101

Sachbuch-Couch Rezension vonApr 2021

Wissen

Der Landschaftsarchitekt Mark Lane hat 21 Palastgärten auf der ganzen Welt besucht und entführt uns natürlich nach England, Frankreich und Italien, aber auch Dänemark, Deutschland, Indien, Japan. Und noch viele andere Länder zeigen ihre royalen Gärten.

Ausstattung

Alle Anlagen werden auf mehreren Seiten vorgestellt. Diese werden durch ganz hervorragende und meistens seitenfüllende Fotos gezeigt, die einfach Freude machen.

Ein wahrlich königlicher Gartengenuss

Der Landschaftsarchitekt Mark Lane hat 21 Palastgärten auf der ganzen Welt besucht. Diese Beispiele ruhmreicher Gartenkunst präsentiert er in einem großformatigen und mit vielen wunderbaren Fotografien ausgestattetem Werk.

Royale Gärten sind etwas ganz Besonderes

Die oft ausgedehnten königlichen Gartenanlagen manifestieren den royalen Machtanspruch genauso, wie die angeschlossenen Residenzen. Ihre Größe und Ausstattung sollten repräsentativ und privat gleichermaßen sein und natürlich perfekt in ihrer Präsentation.

Auch sie unterlagen dem Zeitgeist und der Mode. Während die französischen Gärten aussehen, wie gepflanzte Gemälde, zeigt der englische Landschaftsgarten eine unbekümmerte Leichtigkeit, die aber einer sehr genauen Planung bedarf, damit diese künstlich angelegte Natürlichkeit erreicht werden kann. Heute geht auch bei Königs der Trend zum ökologischen Anbau, wie der Garten von Highgrove House zeigt.

Im asiatischen Raum wurde eine Gartenanlage zudem oftmals zum Sinnbild religiöser Anschauungen, so wie der königliche Wasserpalast Tirta Gangga auf Bali, der den „heiligen Charakter des Ortes“ unterstreichen sollte. Heute sind diese Anlagen zumindest teilweise öffentlich und dank vieler arbeitender Hände immer in einem perfekten Zustand. Ihre Vielfalt begeistert jeden Gartenfreund und Mark Lane befeuert mit diesem Buch noch einmal die Reiselust, obwohl auch Deutschland durchaus royale Gärten zu bieten hat.

21 wunderbare Anlagen und seitenfüllende Fotos, die einfach Freude machen

Natürlich sind diese 21 Anlagen nur ein kleiner Querschnitt aus der Menge der königlichen Gärten, aber sie zeigen die Vielfalt und Unterschiedlichkeit. Mark Lane entführt uns natürlich nach England, Frankreich und Italien, aber auch Dänemark, Deutschland, Indien, Japan und noch viele andere Länder zeigen ihre royalen Gärten.

Alle Anlagen werden auf mehreren Seiten vorgestellt, wobei meistens eine Grundrisszeichnung mitgeliefert wird, um die Orientierung zu erleichtern. Natürlich ist die Geschichte eines Gartens genauso wichtig, wie sein jetziger Zustand und so geht der Autor zuerst sehr ausführlich auf diese ein, um sich dann auf die heutigen Besonderheiten des Gartens zu konzentrieren.

Diese werden durch ganz hervorragende und meistens seitenfüllende Fotos gezeigt, die einfach Freude machen. Dabei wird deutlich, dass jeder Garten seine ganz individuelle Note hat und neben den privaten und repräsentativen Bereichen meistens ein Küchengarten zur Versorgung des Hofes dazu gehörte oder auch ein Obstgarten, wie im Garten von Schloss Het Loo in den Niederlanden.

Es gibt riesige Areale, wie der Palastgarten von Hampton Court in England, der sowohl barocke Teile hat, als auch eine „Wildnis“ und sogar einen Wildpark.

Oder der Park von Schloss Schwerin, der 13 unterschiedliche Areale aufweist.

Dass es aber auch eine Nummer kleiner sein darf und dabei genauso abwechslungsreich, zeigt der Garten von Prinz Charles bei seinem Haus Highgrove. Hier gibt es einen Sumpfgarten, ein Arboretum, einen islamischen Teppichgarten und vieles mehr.

Eine „Friedhofsbepflanzung“ der besonderen Art zeigt der Garten rund um das Taj Mahal in Indien, der ganz in geometrischen Mustern gehalten ist und von Wasser und „verschwenderisch eingesetztem weißen Marmor“ geprägt wird.

Natürlich ist die Bepflanzung der Anlagen immer abhängig von ihrer Lage. An die Pflanzen im Garten Schloss Peterhof in Russland werden andere Anforderungen gestellt, als an die in den Gärten der Alhambra in Spanien oder des Königspalastes von Caserta in Italien. Mark Lane beschreibt alles sehr deutlich und immer gut verständlich, ohne sich zu sehr in Details zu verlieren. Natürlich wäre jeder dieser Gärten ein eigenes Buch wert, aber im vorliegenden wird ein erweiterter Überblick gegeben, der vielleicht Lust auf eine Reise oder ergänzende Recherchen macht.

Fazit

Man muss nicht Royal-Fan sein um dieses Buch zu lieben! Mark Lane stellt die königlichen Gärten detailliert, aber gut verständlich vor. Die meist großformatigen Fotos sind von hervorragender Qualität und machen Lust auf eine Gartenreise in die königlichen Anlagen weltweit.

Royale Gärten

Mark Lane, Prestel

Royale Gärten

Ähnliche Sachbücher:

Deine Meinung zu »Royale Gärten«

Wir freuen uns auf Deine Meinungen. Ein fairer und respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Bitte Spoiler zum Inhalt vermeiden oder zumindest als solche deutlich in Deinem Kommentar kennzeichnen. Vielen Dank!

Letzte Kommentare:
Loading
Loading
Letzte Kommentare:
Loading
Loading

Film & Kino:
Chernobyl

Der Unfall im Atomkraftwerk Tschernobyl gehört zu den wohl größten modernen Desastern. Das aus heutiger Sicht für viele sicherlich etwas abstrakte historische Ereignis wird in dieser Serie plastisch, real und fühlbar gemacht. Titelbild: © Sky UK Ltd/HBO

zur Serien-Kritik