Fauna – Wunderwelt der Tiere

Michael Kokoscha (Übersetzer)

Fauna – Wunderwelt der Tiere
Fauna – Wunderwelt der Tiere
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Julian Hübecker
9101

Sachbuch-Couch Rezension vonOkt 2020

Wissen

Eine bessere Struktur hätte dieses Buch perfekt gemacht. Das Wissen rund um die Fauna wird jedoch vollumfänglich präsentiert.

Ausstattung

Besser können Fotos und Zeichnungen nicht eingesetzt werden: die gezeigte Qualität überzeugt auf ganzer Linie.

Vermittlung von Wissen auf hohem Niveau

Das Wissen um die Welt der Tiere ist unerschöpflich. Wo soll man anfangen und wo aufhören? Jede Tierart hat einen Evolutionsprozess durchlaufen (und durchläuft ihn noch immer) und ist zu dem geworden, was sie heute ist. Jede biologische Struktur – ob Zähne, Federn oder Schuppen – hat sich so entwickelt, weil sie in der vorliegenden Umwelt gebraucht wird. Dadurch hat sich eine Mannigfaltigkeit ergeben, die in diesem Buch nur angedeutet werden kann; das geschieht dafür auf hohem Niveau.

„Dieses wunderbare Buch bietet eine Synthese, indem es die Kunst feiert, bemerkenswerte naturwissenschaftliche Tatsachen und Zusammenhänge erläutert und neugierig macht.“

Das Buch hat nicht den Anspruch, das Wissen über unsere Fauna fachgerecht und mit möglichst vielen biologischen Begriffen zu präsentieren. Vielmehr feiert es auch die Kunst ihrer Formen und Farben, die das tierische Leben ausmachen. Daher werden nicht nur die unterschiedlichen Strukturen gewissenhaft betrachtet, sondern auch untersucht, wie sich die Sichtweise des Menschen auf das Tier in verschiedenen Epochen verändert hat: Beginnend mit der prähistorischen Kunst, in der eiszeitliche Pferde und Stiere auf Höhlenwände gebracht wurden, bis hin zum Expressionismus, in dem die Motive weniger naturgetreu denn reich an verschwommenen Konturen und leuchtenden Farben waren.

Der überwiegende Inhalt gilt jedoch der Biologie der Tiere: Hier geht es unter anderem um die Betrachtung von Form und Größe, der Skelette, Sinne, Flügel und Flughäute. Die Wahl der Themen wirkt ein wenig unstrukturiert, da insbesondere das letzte Kapitel „Eier und Jungtiere“ nicht recht zu den übrigen passen mag, wo es eher um den Aufbau des Tierkörpers geht und weniger um die fernere Ökologie.

„Bei Lebewesen hat jede Form des Körpers eine Funktion.“

Trotz dessen ist es ein Buch auf hohem Niveau. Die Bilder sind stets gestochen scharf, meist im großen Format und immer passend zum jeweiligen Thema. Allein die Betrachtung der Abbildungen ist stets ein Highlight. Auf den Doppelseiten zu „Komplexaugen“ etwa ist eine Schwebfliege in starker Vergrößerung abgebildet, wo nicht nur die erklärten Komplexaugen gut zu erkennen sind, sondern auch die einzelnen Haare und die Aderstruktur der Flügel. Da die einzelnen Themen nur durch wenig Text beschrieben werden, wird dies zur perfekten Ergänzung. Wissenschaftlich korrekte Zeichnungen unterstützen nochmal, wenn nötig – im Fall des erwähnten Beispiels mit einem Querschnitt durch die Einzelaugen.

Fazit

Fauna – Wunderwelt der Tiere bietet eine vielschichtige Betrachtung auf die Welt der Tiere. Farbechte, kontrastscharfe Bilder, kurze textliche Beschreibungen und ausgewählte Themen machen es zu einem Wunderwerk der Wissenschaftsarbeit. Für alle Interessierten, ob Experte oder Laie, ein echter Hingucker.

Fauna – Wunderwelt der Tiere

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