Eine kurze Geschichte des menschlichen Körpers

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Julian Hübecker
9101

Sachbuch-Couch Rezension vonAug 2020

Wissen

Leicht verständlich und humorvoll erzählt – hier bleiben keine Wünsche offen.

Ausstattung

Eine ausführliche Literatur- und Quellenliste liegt vor. Ausdrucksstarke Bilder sind vorhanden, aber eindeutig zu wenig.

Eine faszinierende Reise durch den Körper

Wir alle haben nur den einen Körper, und dennoch wissen wir so wenig über ihn. Es ist leichter, ihn als Ganzes zu betrachten, dabei vergessen wir aber schnell, aus wie vielen Einzelkomponenten er besteht. Alle Bestandteile müssen tagtäglich arbeiten und perfekt funktionieren, damit das System Körper am Laufen gehalten werden kann. Bill Bryson nimmt uns in Eine kurze Geschichte des menschlichen Körpers mit auf eine ausführliche Reise durch die Bauanleitung, die uns Menschen ausmacht.

„Insgesamt sind 7 Milliarden Milliarden Milliarden (7.000.000.000.000.000.000.000.000.000 oder 7 Quadrilliarden) Atome notwendig, um einen Menschen aufzubauen.“

Es ist erstaunlich, wie komplex unser Körper ist. Dabei ist es schwer, einen Start zu finden: Beginnt man am besten beim Herzen, dem Sitz der Seele? Oder doch außen mit der Haut, die unser wertvolles Inneres vor schädlichen Einflüssen schützt? Man könnte natürlich auch ganz klein anfangen – schließlich bestehen auch wir aus Atomen und unterscheiden uns dahingehend nicht von Tieren, Pflanzen oder Gegenständen. Oder wie Bryson es charmant ausdrückt: „Das ist zweifellos der erstaunlichste Aspekt an uns: Wir sind nur eine Sammlung unbelebter Bestandteile; die gleichen Substanzen würden wir auch in einem Abfallhaufen finden.“

„Vernünftig essen. Regelmäßig bewegen. Sowieso sterben.“

Bill Bryson ist ein versierter Sachbuchautor, der mit diesem Werk jedoch ein neues Level schafft. Anschaulich und bildlich geschrieben nimmt er uns in 23 Kapiteln mit auf eine Erkundungstour, die es in sich hat. Dabei geht er ganz klassisch auf unsere wichtigsten Organe ein – Herz, Gehirn und Darm –, aber auch auf das Skelett, den Nutzen von Schlaf sowie auf Krankheiten, Krebs und Tod. Dabei verwebt er gekonnt Anekdoten und wissenschaftliche Studien, lässt aber auch nicht seinen typischen Humor vermissen, den man aus anderen seiner Bücher kennt.

Aufgewertet wird dies durch einige Bilder, die sehr gut ausgewählt sind und einen vertieften Einblick ermöglichen. Hiervon hätte es einiges mehr geben dürfen, da man doch immer wieder auf Fakten stößt, zu denen man ohne Visualisierung wenig Bezug hat.

Fazit:

Bill Bryson zeigt sich von seiner fähigsten Seite: Zwar ist das Buch nicht mal eben zwischendurch zu lesen, doch kann man auch einfach nur zu einem interessanten Kapitel blättern und sich von der Erzählkraft begeistern lassen. Wer sich für den menschlichen Körper und Medizin interessiert, für den ist Eine kurze Geschichte des menschlichen Körpers ein Muss!

Eine kurze Geschichte des menschlichen Körpers

Bill Bryson, Goldmann

Eine kurze Geschichte des menschlichen Körpers

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