Tipps und Informationen für Einsteiger
Tim Farin ist nicht nur Journalist beim Rennradmagazin „TOUR“, sondern selbst begeisterter Rennradler und bringt damit genügend Erfahrung mit, um in 101 kurzen Texten auf alles Interessante und Wissenswerte rund um das Rennradfahren einzugehen. Dabei erhebt er nicht den Anspruch auf ein Sachbuch, sondern will auf unterhaltsame und manchmal ironische Art das Interesse für eine Sportart, die einen gewissen Hang zum Masochismus voraussetzt, wecken.
Quälen will gelernt sein
Schon unter Punkt 1, mit dem passenden Titel „Quäl dich, du Sau“, macht Farin klar, dass der „Rennradsport bedeutet zu einem großen Teil, kontinuierlich äußere und innere Widerstände zu überwinden“.
Wer im Sommer an Rennen oder Brevets teilnehmen will, muss vorher trainieren – und das bei jedem Wetter! Damit diese Quälerei richtig angegangen werden kann, geht Farin auf Material, Trainingsmethoden, Kleidung und überhaupt alles ein, was damit zusammenhängt die richtige Fitness für, ebenfalls mit einigen Beispielen vorgestellte, Höhepunkte im Jedermann-Radsport-Kalender zu erhalten. Dabei ist der angeschlagene Ton eher witzig-ironisch als stockernst-belehrend und dennoch transportieren die 101 kurzen Texte ansatzweise das Wichtigste zu ihrem jeweiligen Thema.
Jedoch ist das Wissen auf Einsteiger in Sachen Rennrad zugeschnitten, denn wer schon länger auf zwei schmalen Reifen unterwegs ist, weiß, dass ein Helm ABSOLUTES MUSS ist; es tierisch weh tut, wenn „die Tapete“ ab ist; die Bräunungskante enorm wichtig ist und der falsche Sattel die Hölle bedeuten kann.
Entscheidungshilfen sehen anders aus
Neben den Tipps für das richtige Outfit am durchtrainierten Körper, geht der Autor auch auf das Gerät an sich ein - sprich Rahmen, Laufräder, Sattel, Bremsen und was sonst noch alles zum Rennrad dazu gehört. Allerdings darf man nicht auf Entscheidungshilfen hoffen. Farin erklärt die unterschiedlichen Möglichkeiten und Varianten, ohne eine Wertung abzugeben und unterstreicht immer wieder die Individualität des Fahrers, der sich dann dieser entsprechend entscheiden soll – für Neueinsteiger weniger hilfreich und für Kenner nutzlos. Jedoch zeigen diese Punkte, dass eben nicht jedes Rad mit seiner Ausstattung für jeden das richtige sein kann, sondern angepasst und eingestellt werden muss, was gerade am Anfang ein Mensch vom Fach tun sollte, sonst kann es sein, dass man wenig Spaß am Quälen hat.
Fotos machen Lust aufs Radeln
Gerade wenn man das Büchlein am Ende des Winters liest, machen die wunderschönen, wenn auch kleinen Fotos, von sonnigen Ausfahrten oder Rennen in grandioser Berglandschaft enorm viel Lust, sich auf das eigene Rennrad zu schwingen und das Training von der Rolle im Keller wieder an die frische Luft zu verlegen. Die kurz angerissenen Beispiele für Brevets, wie „Paris-Brest-Paris“ oder Rennen, wie das „La Marmotte“ oder „Der Ötztaler“ können dann vielleicht auch den ein oder anderen auf heimischen Straßen fahrenden Rennradler dazu animieren, einmal den Rennkalender für Jedermann-Rennen oder die Audax-Jahresplanung für Langstreckenradler anzusehen. Denn neben den genannten gibt es noch viel mehr Interessantes zu entdecken, wie den „SuperGiroDolomiti“, „Le Tour des Stations“, „London-Edinburgh-London“, „Madrid-Gijon-Madrid“ und viele mehr.
Fazit
Knackig in 101 kurzen Texten stellt Tim Farin alles vor, was „ein Rennradfahrer wissen muss“, wobei die Informationen eher für Einsteiger neu sein dürften; für „alte Hasen“ bietet es vielleicht aber auch die ein oder andere Inspiration.
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