Nachhaltige Projekte für Küche & Bad
- Bassermann
- Erschienen: April 2022
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Nachhaltig aber nicht immer auch praktisch
Unser täglicher Konsum frönt dem Verpackungswahn, bringt Unmengen an Plastikmüll hervor und ist oft geprägt von Wegwerfprodukten. Doch immer mehr Menschen sind sich bewusst, dass wir so nicht weiter machen können und streben einen Zero-Waste-Haushalt an. Sonia Lucano hilft uns mit dem vorliegenden kleinen Büchlein dabei, indem sie Projekte für Küche und Bad vorstellt, die nachhaltig und leicht selber herzustellen sind. Dafür kann man durchaus auch Vorhandenes, wie alte Bettlaken oder T-Shirts, verwenden und dadurch noch einmal zusätzlich die eigene Ökobilanz verbessern.
Hier wurde an alles gedacht
Die vorgestellten Projekte beinhalten vom „Einkaufsnetz“ über „Teebeutel“, „Tawashi-Schwämme“ und „Seifenablagen“ bis zu einem „Wärmenden Körnerkissen“ alles was man in Küche und Bad braucht. Die verwendeten Techniken sind unterschiedlich, reichen von Nähen, Sticken und Stricken bis zum Weben der Schwämme. Grundkenntnisse in den Handarbeitstechniken sollte man allerdings mitbringen. Im Anhang werden zwar neben einigen Schriftvorlagen auch das Luftmaschenhäkeln und einige Stick- und Nähstiche gezeigt, doch dürfte das für absolute Anfänger nicht ausreichen.
Gute Anleitungen und manchmal noch ein Extra-Tipp
Die Anleitungen zeigen gleich auf den ersten Blick die zu verwendende Technik und die benötigten Materialien und Arbeitswerkzeuge. Die Ausführung ist immer in einzelnen sehr gut verständlichen Schritten erklärt, sodass die Herstellung der Produkte keine Schwierigkeit sein dürfte. Auch der Zeitaufwand müsste sich in Grenzen halten, da die Projekte nicht komplex sind. Ein schönes Foto begleitet jede Anleitung und zeigt den optimalen Zustand des Endproduktes. Farbig unterlegte Kästchen geben Hinweise auf Verwendung und Pflege oder verraten manchmal noch einen Extra-Tipp, wie z.B. das Rezept für eine Reinigungslotion.
Manchmal sind die Produkte nicht ganz so praktisch
Ich hatte immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich meinen unhygienisch gewordenen Küchen-Spülschwamm im Müll entsorgte. Da kam die Anleitungen für einen Tawashi- und einen Scheuerschwamm gerade recht und beide wurden auch gleich in Angriff genommen. Der Tawashi-Schwamm wird aus einem alten langärmligen T-Shirt auf einem Holzbrett geflochten, was ein bisschen aufwendiger ist, aber auch Spaß macht. Der Scheuerschwamm wird mit einer Mischung aus Acrylgarn und Schnur gestrickt. Der Tawashi-Schwamm wurde leider relativ klein und damit etwas unhandlich und der Scheuerschwamm war, obwohl ich mehr Schnur als Garn verwendete, nicht kratzig genug um Töpfe und Pfannen sauber zu bekommen.
Doch die Anleitungen können durchaus den eigenen Anforderungen angepasst werden und beim nächsten Versuch passte es, zumindest in diesen beiden Fällen, dann. Eine andere Idee, wie das gestrickte und gefütterte Täschchen für Sandwiches hingegen, kommt mir nicht so praktisch und nachhaltig wie eine Brotdose vor, die weder gewaschen werden muss, noch das Sandwich in der Tasche zusammenquetscht. Oder die Slipeinlage, die nach Gebrauch genauso gewaschen werden muss, wie der Slip, scheint mir nicht gerade nachhaltig. Doch was man für sinnvoll und machbar hält, bleibt jedem selbst überlassen - und ein Einkaufsnetz, genähte Beutel für Brot und Gemüse, ein Reisebeutel für festes Shampoo oder Seife kann man wirklich immer gebrauchen.
Fazit
Die Produkte schonen den Geldbeutel und tragen zur eigenen positiven Ökobilanz bei. Was dabei im eigenen Haushalt sinnvoll ist, muss jeder selbst entscheiden. Außerdem sollte man kein Anfänger in Sachen Handarbeiten sein, denn die Grundtechniken, wie Stricken, Häkeln und Nähen werden nicht vorgestellt.
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