Die Natur in über 5000 Fotos

Die Natur in über 5000 Fotos
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Julian Hübecker
7101

Sachbuch-Couch Rezension vonOkt 2021

Wissen

Nur begrenzt. Kleine Texte versuchen mehr Informationsgehalt reinzubringen, jedoch kommt so manche Information „unspektakulär“ daher.

Ausstattung

Schöne, interessante Bilder, die meist gut gewählt, manchmal aber etwas undeutlich sind.

Mehr als nur eine Bildenzyklopädie

Es ist schon ein ambitioniertes Projekt, einen Ausschnitt aus der vielfältigen Natur zu bieten und dabei diesem Reichtum gerecht zu werden. In dieser überarbeiteten Neuausgabe wird ein Versuch unternommen und in prächtigen Bildern wunderschön aufgemacht. Zum Schmökern und Durchblättern ein idealer Wegbegleiter.

„Kein Buch könnte die heutigen Lebensformen vollständig darstellen, die wiederum nur ein Prozent aller Arten repräsentieren, die es jemals gegeben hat. Dafür wäre schon eine gewaltige Bibliothek nötig.“

Es ist schon ein richtiger „Klopper“, der äußerlich wie innerlich einiges her macht. Als „visuelle Enzyklopädie der Pflanzen, Tiere, Mineralien, Mikroorganismen und Pilze“ muss auch einiges geboten werden. Zumindest ist für jeden Naturfreund etwas dabei, wenngleich natürlich eine faktenbasierte Tiefe auf der Strecke bleiben muss. Unterteilt ist das Buch in die genannten Gruppen, beginnend jedoch mit dem Kapitel „Belebte Erde“: Hier bekommt man physikalische, chemische und biologische Informationen zu unserem Planeten, lernt etwas über Klimaveränderung, menschlichen Einfluss auf die Ökosysteme, den Ursprung des Lebens und erhält einen übersichtlichen Stammbaum aller Lebewesen. Das gibt dem Buch einen Pluspunkt, da es über eine einfache Enzyklopädie hinausgeht.

Nun folgen aber auf knapp 30 Seiten die Mineralien, die damit schon das Unbelebte abschließen und so etwas spärlich ausfallen. Das ist zu verschmerzen, wenn man bedenkt, vor welcher Vielfalt der belebten Natur die Herausgeber gestanden haben. Denn es werden prokaryotische Ein- und Mehrzeller ebenso betrachtet wie auch Moose, Farne, Blütenpflanzen und sämtliche Tiergruppen.

In kurzen Texten werden die jeweiligen Taxonomien vorgestellt und daraufhin eine Auswahl an Arten bebildert und in 2-3 Sätzen präsentiert. Letztere Informationen sind nicht ganz optimal getroffen worden – man hätte durchaus Interessanteres finden können. Zusätzlich gibt es noch jeweils eine Skala, die anzeigt, wie groß der jeweilige Organismus ist. Hier hätten vor allem die Tiere im Maßstab abgebildet sein können, um die Größenverhältnisse noch zu verdeutlichen – damit wäre weiterer Informationsgehalt gewonnen worden. Auch wäre eine kleine Verbreitungskarte wünschenswert gewesen.

Ansprechend, aber nicht perfekt

Bei den Abbildungen handelt es sich stets um Fotografien – meist ist nur der Organismus ohne störenden Hintergrund zu sehen. Die Fotos sind qualitativ gut, einige jedoch etwas unscharf, wenn vergrößert, oder allgemein nicht gut gewählt. Manch eine Tier- oder Pflanzenart wird großformatig auf zwei Seiten vorgestellt und ausführlicher beschrieben. Bildausschnitte erlauben ungewöhnliche, spannende Blickpunkte auf den jeweiligen Körper. Von diesen Exkursionen hätte es durchaus mehr geben dürfen, aufgrund der begrenzten Seitenzahl (das Buch hat bereits 664 Seiten) kann hier aber kein Vorwurf gemacht werden.

Fazit

Naturliebhaber, die etwas fürs Auge haben möchten oder die unterschiedlichen Organismengruppen erstmal kennenlernen wollen, sind hiermit sehr gut bedient. Für Kenner und Experten ist die Enzyklopädie aber tatsächlich nur bedingt etwas.

Die Natur in über 5000 Fotos

David Burnie, Dorling Kindersley

Die Natur in über 5000 Fotos

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