Das Waldbuch

  • oekom
  • Erschienen: Februar 2021
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Das Waldbuch
Das Waldbuch
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Julian Hübecker
9101

Sachbuch-Couch Rezension vonMär 2021

Wissen

Begrenzt auf den Umweltaspekt; ökologische Themen oder das Vorstellen einzelner Wälder fehlen. Diesen Anspruch hat das Buch aber auch nicht.

Ausstattung

Vollumfassend und informativ, gespickt mit übersichtlichen Grafiken, überzeugt es auf ganzer Linie.

Ein wichtiger Beitrag zum Waldbewusstsein

Rund ein Viertel der Landfläche auf diesem Planeten ist von Wäldern bedeckt. Je nach Klimazone haben sie ganz unterschiedliche Anforderungen an das Leben und bieten verschiedenen Tieren Lebensraum. Gemeinsam ist ihnen, dass sie uns als scheinbar unerschöpfliche Quelle für Holz dienen, weswegen sie großflächig zerstört werden. Welche Auswirkungen dies hat und welche Rolle wir wirklich dabei spielen, verrät dieses umfangreiche Sachbuch.

„Doch wir wissen bereits seit Jahrhunderten, dass man nicht zu viel Holz aus den Wäldern holen darf, um sie nicht zu zerstören.“

Jeder von uns hat ein Bild im Kopf, wenn wir an Wald denken. Meist wird dieses Bild jedoch sehr idealisiert durch den Stadtwald, den wir aus der näheren Umgebung kennen. Echte, naturnahe Wälder gibt es nur noch wenige, und doch sind sie so essenziell für unser aller Überleben. Einleitend erklärt die Autorin Esther Gonstalla daher, warum Wälder so wertvoll sind und welche Rolle sie für uns Menschen spielen.

Hat sich dieser Start eingeprägt, folgen fünf große Kapitel: „Ökosystem Wald“, „Wald und Klima“, „Wald und Mensch“, „Wälder in Gefahr“ sowie „Waldschutz“. Man merkt also schon, dass das Buch stark auf den Umweltaspekt ausgelegt ist (wofür auch der Verlag steht), wodurch einige ökologische Themen fehlen. Das ist zwar schade, würde für dieses Buch aber auch den Rahmen sprengen – vor allem, da es die Deutlichkeit seines Anspruches herabsetzen würde.

Das große Thema Waldschutz wird dagegen voll ausgeschöpft und von jeglicher Seite betrachtet. Es sind mitunter verheerende Zahlen, die weder beschönigt noch verschwiegen werden; stattdessen sieht der Status Quo der weltweiten Wälder nicht gut aus. Um dem Leser die Fakten dahinter zu verdeutlichen, baut Gonstalla die Kapitel sinnvoll auf: Anfangs erklärt sie überzeugend, was der Wald für Klima und Mensch bedeutet, ehe sie dazu übergeht, die Gründe für seinen Niedergang zu beschreiben. Ehe man völlig ernüchtert das Buch zur Seite legen möchte, folgt dann doch noch ein kleiner Hoffnungsschimmer, weil nicht gerade wenig für Schutz und Erhalt getan wird.

„Der richtige Umgang mit Wald, die Berücksichtigung sehr vieler Interessen, die sich auch widersprechen können, ist eine große Herausforderung an uns alle (…)“

Farblich liest sich das Buch sehr angenehm: Es ist in Grün- und Grauschattierungen gehalten, wodurch die Grafiken und Abbildungen ohne Ablenkungen sehr gut zur Geltung kommen. Jede Doppelseite behandelt dabei ein eigenes Thema, eingeleitet durch eine große Überschrift – etwa „Aufforstung als Klimaschutzstrategie?“ oder „Abholzung für Fleisch und Soja in Brasilien“. Darauf folgen kurze, erklärende Texte, die auf die abgebildeten Grafiken eingehen. Effizienter kann Wissen auf kleinstem Raum vermutlich nicht vermittelt werden, ohne zu überfordern.

Fazit

Nach Das Ozeanbuch und Das Klimabuch hat Esther Gonstalla sich nun dem Thema Wald verschrieben und informativ und fundiert recherchiert einen Rundumblick geschaffen, der nichts vermissen lässt.

Das Waldbuch

Esther Gonstalla, oekom

Das Waldbuch

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