50 unvergessliche Reisen, die man gemacht haben sollte

50 unvergessliche Reisen, die man gemacht haben sollte
50 unvergessliche Reisen, die man gemacht haben sollte
Wertung wird geladen
Carola Krauße-Reim
9101

Sachbuch-Couch Rezension vonDez 2023

Wissen

Nicht alle Infos sind korrekt, aber alle sind weitgefächert und decken alles ab, was man wissen sollte

Ausstattung

Manchmal etwas unübersichtlich, fast hektisch wirkendes Layout mit Fotos, die man so schon 1000fach gesehen hat

Auf zu neuen Zielen!

Der Dorling Kindesley Verlag vertreibt u.a. hervorragende Reiseführer. Jetzt hat er mit „50 unvergessliche Reisen, die man gemacht haben sollte“ einen ganz besonderen vorgelegt, nicht nur was Größe und Gewicht angeht, auch die Ziele befinden sich dieses Mal auf der ganzen Welt.

Soll ich das machen?

Natürlich stellt das Statement „…, die man gemacht haben sollte“ kein Muss, sondern eine nette Einladung dar. „Unvergesslich“ jedoch werden wahrscheinlich aber alle vorgeschlagenen Reisen sein, wenn man sie denn wirklich macht. Die Ziele findet man rund um den Globus – von Europa über Amerika, die Karibik, Asien, Ozeanien, Afrika bis zum Nahen Osten. Aber es werden nicht immer die kompletten Länder vorgestellt, sondern ausgesuchte Routen. So wird vorgeschlagen, in Australien die Ostküste zu besuchen oder in Griechenland die Peloponnes und die Kykladen. Die USA werden mit fünf Routen bedacht, Kanada mit einer. Die Auswahl erscheint also ein wenig willkürlich, jedoch sind dennoch meist die bekanntesten Highlights enthalten.

Ein etwas wirres Layout

Grundlegendes wird zu Beginn jedes Kapitels angegeben, sodass man u.a. weiß, wie lange der vorgestellte Trip dauert, was die beste Reisezeit ist oder wie lange man im Flugzeug ausharren muss. Zum Abschluss jeder Route werden noch einmal Informationen geliefert, die das Reisen vor Ort betreffen, wie z.B. „Übernachten“ oder „Vor Ort unterwegs“. Dazwischen wird der Trip in Tage unterteilt beschrieben, wobei einzelne zusätzliche Extraziele angegeben werden.

Alles wird mit mehr oder weniger großen Fotos und Zeichnungen begleitet; ist teilweise farbig unterlegt; wird durch zusätzliche Infos in Kästchen ergänzt oder ist wie eine Art Pinnwand mit Landkarte gehalten. Das erzeugt ein sehr unruhiges Gesamtbild, das zwar abwechslungsreich, mir aber doch zu unübersichtlich erscheint. Die vorgefassten Zeitangaben (mal sind mehrere Tage für eine Station der Reise vorgesehen, manchmal aber gleich zwei Destinationen an einem Tag) sollte man nicht unbedingt als Maßstab nehmen, denn die Interessen eines Jeden sind individuell und damit auch der Zeitbedarf. Doch das Beschriebene ist immer sehr interessant und dient zumindest der Vorselektion, falls man die Reise tatsächlich in Angriff nehmen will. Jedoch habe ich auch ein paar falsche oder fehlende Infos gefunden. So haben wir auf unseren Reisen in Australien NIE kostenlos auf einem Campingplatz oder in einem Roadhouse übernachten können. Und wenn man Machu Pichu als Ziel angibt, sollte dann auch unbedingt das Problem mit den Tickets erwähnt werden, die im Moment nur sehr schwer für die Stätte zu erhalten sind.

Ein Appetizer für Reisehungrige

Es macht dennoch Spaß in dem Schwergewicht zu stöbern. Vielleicht findet man Reisen, die man schon gemacht hat und kann in Erinnerungen schwelgen. Bestimmt werden aber auch wunderschöne Flecken auf dieser Erde vorgestellt, die man noch nicht gesehen hat. Wer sich allerdings zu den Weltenbummlern zählt, dürfte in beiden Fällen kaum wirklich Unbekanntes entdecken, denn Dorling Kindersley bewegt sich eher auf ausgetretenen Pfaden. Selbst die mitgelieferten Fotos zeigen Abbildungen, wie man sie wohl schon 1000-fach gesehen hat.

So ist das Buch doch eher für Reisende gedacht, die vielleicht gerade erst anfangen, die Welt zu entdecken. Und selbst für die kann es nur ein Appetizer sein, denn aufgrund der gegebenen Angaben kann man keine Reise planen. Dafür ist zusätzlich doch noch ein guter Reiseführer nötig. Aber es kann dennoch sein, dass man auch als altgedienter Traveller trotzdem animiert wird, lange erträumte Ziele in Angriff zu nehmen – die Sehnsucht nach Ferne muss nur groß genug sein. Auch wenn man den Berg „Fitz Roy“ in Argentinien schon oft gesehen hat, ist das Bild im Buch jetzt vielleicht Auslöser, doch einmal in die Planung einzusteigen oder das urige Highland-Rind fordert Schottland-Kenner auf, noch einmal in den Norden der Britischen Insel zu fahren. Ich lasse jedenfalls die Seiten zu Nepal aufgeschlagen und hoffe, mein Mann kann endlich dem Chitwan Nationalpark und dem Trekking im Himalaya nicht mehr widerstehen.

Fazit

Ein großformatiges Schwergewicht für alle, die sich die Erde ansehen wollen. Leider bewegen sich die 50 Reisen auf eher ausgetretenen Pfaden, die zudem in einem etwas unruhigen Layout präsentiert werden. Dennoch hat der Dorling Kindersley Verlag einen guten Reise-Appetizer abgeliefert, der vielleicht dazu animiert lang gehegte Reiseträume wahr werden zu lassen.

50 unvergessliche Reisen, die man gemacht haben sollte

Diverse Autoren, Dorling Kindersley

50 unvergessliche Reisen, die man gemacht haben sollte

Ähnliche Sachbücher:

Deine Meinung zu »50 unvergessliche Reisen, die man gemacht haben sollte«

Wir freuen uns auf Deine Meinungen. Ein fairer und respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Bitte Spoiler zum Inhalt vermeiden oder zumindest als solche deutlich in Deinem Kommentar kennzeichnen. Vielen Dank!

Letzte Kommentare:
Loading
Loading
Letzte Kommentare:
Loading
Loading

Film & Kino:
Chernobyl

Der Unfall im Atomkraftwerk Tschernobyl gehört zu den wohl größten modernen Desastern. Das aus heutiger Sicht für viele sicherlich etwas abstrakte historische Ereignis wird in dieser Serie plastisch, real und fühlbar gemacht. Titelbild: © Sky UK Ltd/HBO

zur Serien-Kritik